Mathias Stein im Gespräch mit einer Bürgerin in der Holtenauer Straße, § Foto: Christoph Beeck

Wir brauchen Gleichstellung – gerade jetzt!

Jedes Jahr am 8. März erinnert uns der Weltfrauentag aufs Neue daran, welchen weiten Weg wir noch vor uns haben, bis wir die völlige Gleichstellung der Geschlechter erreicht haben. In diesem Jahr fällt der Weltfrauentag in eine seltsame Zeit. Es gäbe doch jetzt gerade Wichtigeres, könnte man meinen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Die Corona-Pandemie zeigt uns gerade jetzt, dass wir Gleichstellung brauchen.

Der Lockdown hat alte Geschlechterrollen wieder zu Tage kommen lassen: Die Realität in den Familien sieht oft so aus, dass Frauen zu Hause mit Kindern und Haushalt klarkommen und ganz neben-bei noch aus dem Home-Office arbeiten müssen. Oft arbeiten gerade Frauen allerdings in sozialen Berufen, in denen an Home-Office gar nicht zu denken ist. In Deutschland arbeiten 5,7 Millionen Menschen in sozialen Berufen – 80 Prozent von ihnen sind Frauen. Wie existenziell und herausfordernd die tagtägliche Arbeit von Pflegekräften und Erzieher*innen ist, wird durch die Corona-Pandemie besonders spürbar. Klar ist: Gute Arbeitsbedingungen und ein fairer Lohn müssen für soziale Berufe selbstverständlich sein. Dafür sind endlich flächendeckende Tarifverträge für Erziehungs-, Gesundheits- und Pflegeberufe notwendig. Unser Minister Hubertus Heil hält den Druck hoch und setzt sich mit aller Kraft für bessere Löhne für Pflegekräfte ein.

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Eine Grafik zeigt ein Tablet. Darauf die Schrift "Schule ist doof". Doof ist durchgestrichen und in roter Schrift ersetzt durch das Wort digital

Schule ist digital: Fraktion Intern Nr. 3/2020

Während des Lockdowns hat digital unterstütztes Lernen mit dem Homeschooling eine neue Bedeutung erhalten. Ohne viel Vorbereitungszeit mussten sich Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler und nicht zuletzt ihre Eltern im Frühjahr dem Fernunterricht stellen. Vielerorts sind innovative Lernkonzepte entstanden. Einige digitale Vorreiterschulen haben gezeigt, dass Fernunterricht in Echtzeit funktionieren kann. Doch vielerorts mussten wir auch feststellen, dass die Digitalisierung in unseren Schulen noch am Anfang steht. Weiterlesen

Mathias Stein mit den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses

Ein Besuch im Frauenhaus Kiel

Ich habe am 21. September das Kieler Frauenhaus besucht und dort mit Dr. Maria Echániz und ihren Kolleginnen gesprochen. Dabei haben sie mir die Arbeit des Frauenhauses vorgestellt und erläutert, aus welchen Gründen das Frauenhaus aufgesucht wird. Häufig würde der Freund oder Ehemann der Hilfesuchenden Gewalt, Macht und Kontrolle über die Partnerin ausüben. Es komme auch vor, dass die Kinder und Jugendlichen betroffener Frauen diese Gewalt körperlich und psychisch trifft. Im Frauenhaus Kiel können Frauen gemeinsam mit ihren Töchtern und Söhnen eine sichere Unterkunft und Unterstützung finden.

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Besuch im dänischen Kindergarten in Friedrichsort

Am 20. August habe ich den dänischen Kindergarten „Dansk Børnehave“ in Pries/Friedrichsort besucht und mich mit den Mitarbeiter*innen über ihre Einrichtung, allgemein über dänische Kindergärten und Schulen in Schleswig-Holstein und natürlich die aktuelle Corona-Situation unterhalten.

Eine Elterninitiative hatte sich 1973 dafür stark gemacht, dass es diesen Kindergarten der dänischen Minderheit gibt, den auch Kinder aus der weiteren Umgebung besuchen. Im November 2018 ist auch eine Krippe hinzugekommen.

Die dänische Sprache und Kultur werden hier kindgerecht vermittelt und gelebt – inklusive dem dänischen Hygge, was so viel heißt, wie ‚gemütlich‘ und ‚angenehm‘. Dies sieht man an der liebevollen Gestaltung der Kindereinrichtung und des Außengeländes. Die Erzieher*innen sprechen mit den Kindern ausschließlich dänisch. Einige Kinder können die Sprache bereits, andere lernen sie während ihrer Kita-Zeit. Auch die Elternbriefe werde auf dänisch verfasst. Für die Kinder schließt sich nach der Kita-Zeit der Besuch in der dänischen Schule in Dänischenhagen an – auch da ist dänisch die Unterrichtssprache. Natürlich werden auch dänische Feste, wie Sankt Hans und Santa Lucia, gefeiert.

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Mindestvergütung für Auszubildende

Unsere Wirtschaft ist auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen. Dennoch blieben in Deutschland jahrelang Ausbildungsplätze unbesetzt – unter anderem weil es in manchen Branchen und Regionen an einer angemessenen Vergütung mangelte. Zum 01. Januar 2020  ist daher für neu abgeschlossene Berufsausbildungsverhältnisse eine Mindestausbildungsvergütung in Kraft getreten. Zehntausende Azubis profitieren von der Neuregelung: Zunächst werden im ersten Lehrjahr monatlich mindestens 515 Euro gezahlt. Anfang 2021 soll die Vergütung dann auf 550 Euro steigen, 2022 auf 585 Euro und 2023 auf 620 Euro. Ab 2024 wird der Azubi-Mindestlohn dann automatisch an die Entwicklung der Lehrlingsgehälter angepasst. Auch für die weiteren Ausbildungsjahre konnte durch entsprechende Aufschläge zum Mindestgehalt eine bessere Bezahlung erreicht werden. Damit wird dem wachsenden Beitrag der Auszubildenden zur betrieblichen Wertschöpfung Rechnung getragen. Die Mindestausbildungsvergütung setzt insbesondere dort an, wo es keine Tarifbindung gibt und Auszubildende bislang eine niedrige Vergütung erhielten. Die gesetzliche Regelung schafft Transparenz und steigert die Attraktivität der Ausbildung. Dies ist besonders überall dort wichtig, wo Fachkräftenachwuchs gesucht wird.

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Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

Jede dritte Frau in Deutschland hat mindestens einmal in ihrem Leben körperliche, sexualisierte oder partnerschaftliche Gewalt erlebt. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten. Sie brauchen schnelle Hilfe und Unterstützung. Hier setzt das Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ an, das die Hilfs- und Beratungsangebote in den Ländern und Kommunen fördert. In den Jahren 2020 bis 2023 werden insgesamt bis zu 120 Millionen Euro für den Aus-, Um- und Neubau, die Sanierung sowie den Erwerb von Hilfseinrichtungen sowie die Umsetzung von innovativen Projekten vergeben. In erster Linie sollen so die Zugänglichkeit und die Nutzbarkeit von Schutz- und Beratungseinrichtungen für gewaltbetroffene Frauen verbessert werden.

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Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder wird ausgebaut

In Deutschland haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz, sobald ihr Kind das erste Lebensjahr vollendet hat. Aber was passiert nach der Einschulung? Für Kinder im Grundschulalter bestand dieser Rechtsanspruch bislang nicht. Eltern standen daher mit der Einschulung ihres Kindes plötzlich vor einem großen Problem: Sie mussten eine Betreuung für ihr Kind an den Nachmittagen nach Schulschluss organisieren. Das ändert sich nun! Der Bund unterstützt die Länder beim Ausbau ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote mit zwei Milliarden Euro. Die Investitionen dienen der Vorbereitung eines bundesweiten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter. Denn klar ist: Die Ganztagsförderung erhöht die Teilhabechancen und ermöglicht eine bessere individuelle Förderung der Kinder. Gleichzeitig helfen Ganztagsangebote den Eltern, Beruf und Familie zu vereinbaren.

Startschuss für die gemeinsame Initiative „Schule macht stark“

Der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen hängt nach wie vor viel zu sehr von ihrer sozialen Herkunft und ihrem Umfeld ab. Schulen in sozial schwierigen Lagen stehen dabei vor besonders großen Herausforderungen. Wir lassen solche Schulen, ihre Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler mit ihren Problemen nicht alleine. Deshalb wurde das Förderprogramm „Schule macht stark“ auf Initiative der SPD im Koalitionsvertrag verankert. Seitdem drängen wir auf die Umsetzung des Vorhabens. Das ist nun gelungen: Bund und Länder haben heute den Startschuss für die gemeinsame Initiative gegeben, sodass die Umsetzung des Vorhabens zum Start des Schuljahres beginnen kann. Über zehn Jahre werden insgesamt 125 Millionen Euro investiert. Mit „Schule macht stark“ wollen wir die Weichen stellen, dass unser Bildungssystem in den nächsten Jahren besser und vor allem gerechter wird.

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Demokratie fördern, Vielfalt gestalten und Extremismus vorbeugen

Mit dem erfolgreichen Bundesprogramm „Demokratie leben!“ fördern wir bereits seit Jahren Projekte, die sich für ein tolerantes Zusammenleben und gegen Ausgrenzung und Extremismus engagieren. Um die aufgebauten Strukturen langfristig zu erhalten, ist jedoch eine dauerhafte Förderung erforderlich. Deshalb startet ab 2020 eine neue Förderperiode, in welcher das Bundesprogramm weiterentwickelt und stärker fokussiert werden soll. Auch alle aktuell geförderten Träger können sich erneut bewerben. Die Fördergelder werden auf Initiative der Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sowie des Bundesfinanzministers Olaf Scholz für das Jahr 2020 um acht Millionen Euro aufgestockt. Darüber hinaus setzt sich die SPD-Bundestagsfraktion für ein Demokratiefördergesetz ein, um Engagement, Mut, Zivilcourage und Konfliktfähigkeit nachhaltig zu stärken.

Für ein BAföG, von dem man wohnen, leben und lernen kann

Auszubildende und Studierende, die BAföG erhalten, bekommen seit dem 1. August 2019 eine höhere Förderung. Mit der BAföG-Reform haben wir die Fördersätze angehoben: Der Grundbedarf wurde um 20 Euro pro Monat angepasst und liegt nun bei 419 Euro. Zugleich ist der monatliche Höchstfördersatz um 118 Euro auf 853 Euro gestiegen. Auch die Einkommensfreibeträge werden um insgesamt 16 Prozent gesteigert – in einem ersten Schritt um 7 Prozent, um 3 Prozent in 2020 und nochmals um 6 Prozent in 2021. Das BAföG unterstützt somit auch Schülerinnen und Schüler sowie Studierende aus Familien, die bisher knapp über der Einkommensgrenze lagen. Mit zusätzlich 1,3 Milliarden Euro ermöglichen wir somit umfassende und spürbare Verbesserungen und Vereinfachungen für Studierende und ihre Familien.

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