Mathias Stein mit zwei weiteren Personen vor dem Altar in der Kirche St. Nikolai § Foto: Amira Amri

545.000 Euro vom Bund für die Sanierung des Altars in der Kirche St. Nikolai!

Die Bundesregierung wird die Sanierung des Altars in der Kirche St. Nikolai am Alten Markt in Kiel mit 545.000 Euro im Rahmen des diesjährigen Denkmalschutzsonderprogramms unterstützen. Das hat der Haushaltsauschuss des Deutschen Bundestags in seiner Sitzung heute Mittag beschlossen.

Das sind wunderbare Nachrichten für die Kieler Altstadt, Kirchengänger*innen, und alle Kunst- und Geschichtsbegeisterte! Bereits seit 2018 stehe ich in Kontakt mit dem Kirchengemeinderat, um die Bundesfördermittel für dieses wichtige Sanierungsvorhaben nach Kiel zu holen. Doch die Förderung ist daran geknüpft, dass ein Eigenanteil von 50 Prozent an den Gesamtkosten aufzubringen ist. Nachdem es inzwischen gelungen ist, mehr als 100.000 Euro Spenden für den Altar einzusammeln, konnte im Jahr 2021 endlich der Antrag für das Denkmalschutzsonderprogramm gestellt werden. Ich freue mich sehr, dass es mit der umfangreichen Förderung jetzt tatsächlich geklappt hat.

Die im mittleren 13. Jahrhundert gegründete dreischiffige Backsteinhallenkirche St. Nikolai wird aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein geführt. Sie ist als zentrale Marktkirche eines der bedeutendsten Denkmale der Stadt Kiel. St. Nikolai birgt trotz verheerender Kriegszerstörungen eine reiche spätgotische Kunstausstattung, die während des 2. Weltkriegs ausgelagert war. Bedeutendes Stück der Ausstattung ist der um 1460 entstandene Flügelaltar. Der Altar ist aufklappbar und breitet kunstvoll geschnitzte Motive aus. Doch der Zahn der Zeit hat an ihm genagt. Denn der Altar ist erheblichen Belastungen durch die wechselnde Luftfeuchtigkeit in der Kirche und die Sonneneinstrahlung ausgesetzt.

Im April habe ich mich mit dem Kirchengemeinderatsmitglied Rainer Kraatz, der Pastorin Maren Schmidt, dem Restaurator Markus Freitag und dem Architekten Dr. Heiko Seidel vor Ort in der Kirche getroffen, um mit ihnen über die dringend nötige Sanierung zu sprechen und sich ein eigenes Bild vom Altar zu machen: „Gern habe ich dieses wichtige Anliegen in Berlin unterstützt. Denn der Altar ist ein bedeutendes kulturelles Erbe in Norddeutschland. Seine kunstvollen Verzierungen erzählen allen Interessierten eine biblische Geschichte – und dies völlig ohne Eintritt. Auch in Zeiten der Pandemie ist die Kirche für Besucher*innen geöffnet. Es ist wichtig, dass ein so einzigartiger Altar, der Kultur für alle erlebbar macht, erhalten wird.

Bereits das dritte Jahr in Folge konnte ein Denkmal in Kiel von der Förderung des Bundes profitieren: Im Jahr 2020 gab es 64.000 Euro für die Sanierung der Synagoge der Jüdischen Gemeinde in der Waitzstraße, 2019 gab es 55.000 Euro für die Sanierung des Salonmotorschiffs „Stadt Kiel“.