Studieren am Limit. Was braucht es jetzt?

Datum/Zeit
31.05.2021
18:00 - 19:30


Corona hat sich wie ein dumpfer Schleier auf das Leben und Lernen gelegt. Die Hörsäle und Seminarräume sind verwaist. Lehrveranstaltungen finden ausschließlich im Home-Office statt und werden nicht selten von einer schlechten Internetverbindung oder technischen Problemen unterbrochen.

Etwa drei Viertel der Studierenden arbeiten neben dem Studium, häufig als Minijober:innen in einer Kneipe oder als Babysitter:innen. Dies sind Jobs, die in der Krise als erstes weggefallen sind. Die Erwerbstätigkeit von Studierenden im Sommersemester 2020 ist um etwa 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Viele müssen auf andere Formen der Finanzierung zurückgreifen – zwischen Mai und September 2020 hat sich die Anzahl der KfW-Kredite im Vergleich zum Vorjahr etwa vervierfacht.

Die Struktur und die Planbarkeit des Alltags sowie die finanzielle Grundlage für das Leben und Arbeiten fiel bei vielen von heute auf morgen weg, während Kosten und Anforderungen gleich geblieben sind.

Was klingt wie ein Auszug aus einem kreativ-dystopischen Fiktionsroman, ist seit über einem Jahr der „Normalfall“ für Studierende. Die ohnehin stark ausgelasteten psychologischen Beratungsstellen der Studentenwerke erhalten mehr Zulauf seit Corona und berichten über Ängste, Anspannungen und Sorgen, wie es jetzt weitergeht.

Zu oft wurden die Bedürfnisse junger Menschen und die Bedeutung von guter Bildung in den vergangenen Monaten der Pandemie-Bekämpfung vernachlässigt. Als SPD-Bundestagsfraktion konnten wir uns mit der Forderung, das Bafög als Krisenhilfe zu öffnen in der Koalition und gegen die Blockade der Bildungsministerin Anja Karliczek nicht durchsetzen. Wir kämpfen weiter für eine Öffnung und Verbesserung des Bafögs – auch über die Krise hinaus.

Was braucht es jetzt, um Studierende wirksam zu unterstützen? Was können wir aus der Krise lernen? Wo liegen besondere Härten und Hürden auf dem Weg zum Uni-Abschluss und wie sorgen wir als Gesellschaft dafür, dass die Zeit des Studiums für junge Menschen eine möglichst sorgenfreie ist?

Über all diese Fragen möchte ich diskutieren mit

  • Dr. Wiebke Esdar, Bundestagsabgeordnete und Diplom-Psychologin. Sie ist Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.
  • Julia Schmidtke, Vorständin des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sie ist Sprecherin der Landes-ASten Schleswig-Holstein.
  • Laurin Schaefgen, psychologischer Berater des Studentenwerks Schleswig-Holstein in Kiel und Flensburg.
  • Johanna Usinger, Sozialberaterin des Studentenwerks Schleswig-Holstein in Kiel.
  • Johanna Falkson, Juso-Hochschulgruppe CAU Kiel

Ich lade Sie und euch herzlich ein, dabei zu sein und sich mit Ihren Fragen einzubringen.

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