Zwei auf einen Streich: Neuer Milch-Kraftstoff löst Probleme der Landwirtschaft und Autoindustrie

Als Berichterstatter der SPD-Fraktion für alternative Antriebe hatte ich in dieser Woche einen ganz besonderen Termin. Experten der Kieler Universität ist es gelungen, Milch unserer wohlgenährten norddeutschen Kühe als neuen Kraftstoff für PKW einzusetzen.

“Nach jahrelangen Experimenten mit neuen mikrobiellen Kulturen konnten wir die Ethanol-Gärung in Frischmilch perfektionieren. Diese kann, wie für Biokraftstoffe üblich, zur Betankung von Verbrennungsmotoren verwendet werden,” so die Ausführungen des Projektleiters. Er fügte weiterhin an, dass ein so betriebener Verbrennungsmotor völlig schadstofffrei laufe. Lediglich eine weiße Wolke und der Geruch nach einer sommerlichen Joghurtspeise bleibe eine Weile an der Ampel zurück. Aufwendig entwickelte und geheimgehaltene Prüfstandsoftware der Automobilkonzerne ist damit überflüssig. Noch kostet ein Liter Milch deutlich weniger als Benzin oder Diesel. Ich habe gleich das nächste Reformhaus aufgesucht und mich verantwortungsbewusst mit dem ganzen Bio-Lagerbestand eingedeckt, um spätere unsolidarische Hamsterkäufe zu verhindern. Nach der großzahligen Flottenumrüstung durch die örtlichen, tarifgebundenen Kfz-Betriebe wird die Nachfrage auch die Sorgen der Milchbauern unter einer Gülledecke verschwinden lassen.