Besuch beim Berufsbildungszentrum und der Schleuse Klein Machnow
Am 11. Juni habe ich als für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) zuständiger Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion zusammen mit der Wahlkreisabgeordneten Dr. Manja Schüle (SPD) das Berufsbildungszentrum Kleinmachnow besucht.
Im BBiZ Klein Machnow werden Wasserbauer für die WSV ausgebildet, ein handwerklicher Beruf, der in der WSV dringend gebraucht wird. 183 junge Menschen, verteilt auf drei Jahrgänge, absolvieren derzeit ihre Ausbildung zum Wasserbauer im BBiZ, wo auch Köche und Verwaltungsfachangestellte ausgebildet werden. Angesichts des allgegenwärtigen Fachkräftemangels freut es mich, dass so viele junge Menschen die Ausbildung zum Wasserbauer gewählt haben. Wir müssen uns nun aber anstrengen, dass sie nach ihrem Abschluss auch bei der WSV bleiben wollen und können. Bisher erhielten sie nämlich nur eine Zusage auf zweijährige Übernahme, lediglich die Jahrgangsbesten erhielten dann Angebote zur unbefristeten Übernahme. Der neue Verkehrsminister Andreas Scheuer möchte das ändern und hat die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt aufgefordert, in Zukunft jedem und jeder Auszubildenden ein Übernahmeangebot zu machen. Das wäre ein Ende der Befristungspolitk und einen Lösungsweg für die Nachwuchssorgen in der WSV. Eine solche Initiative hätten aus meiner Sicht schon seine Vorgänger Peter Ramsauer und Alexander Dobrindt starten müssen. Trotzdem finde ich den Vorstoß von Minister Scheuer wirklich gut. Denn bisher verlassen viele der Berufseinsteiger die Verwaltung nach der Ausbildung oder in der zweijährigen Übernahmezeit, weil sie woanders ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis angeboten bekommen oder auch, weil ihnen in der WSV keine Perspektive nach der Ausbildung angeboten wurde. Jetzt ist die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt gefordert, die Vorgaben des eigenen Ministers auch wirklich und vor allem zeitnah umzusetzen.
Ich bin selbst ausgebildeter Wasserbauer und habe diese Ausbildung in den 1990er Jahren teilweise auch in Klein Machnow absolviert. Deswegen war es für mich auch eine ganz besondere persönliche Freude, mich gut 25 Jahre später mit meinem damaligen Ausbilder auszutauschen, der auch heute noch junge Menschen in den Beruf des Wasserbauers einführt. Beim Rundgang durch das BBiZ haben wir neben Werkzeughallen und Speisesaal auch die Wohnräume der Auszubildenden besichtigt. Dass Ausbildung und Wohnen unter einem Dach ermöglicht wird, ist bundesweit selten und erleichtert den Auszubildenden natürlich vieles.
Nach dem BBiZ stand die Besichtigung der Schleuse Klein Machnow auf dem Plan. Exemplarisch wurden hier die großen Probleme auf den Bundeswasserstraßen Brandenburgs deutlich: Schleusenschließungen aufgrund von Personalmangel, schlechte bauliche Zustände vieler Schleusen, Umdeklarierung von Schiffs- zu Bootsschleusen in Verbindung mit geringerer Bezahlung der Mitarbeiter bei gleichbleibender Tätigkeit. Über diese Probleme habe ich bereits in den vergangenen Monaten mit Beschäftigten der WSV aber auch mit Vertretern der Wassertourismuswirtschaft diskutiert. Für mich ist klar, dass die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt schnelle Problemlösungen erarbeiten muss. Dafür werde ich mich in Berlin einsetzen.