„Land darf Pendler*innen nicht auf das Abstellgleis stellen”

Seitdem die Firma Erixx im Dezember 2022 die DB Regio als Eisenbahnverkehrsunternehmen auf der Trasse zwischen Kiel und Lübeck abgelöst hat, kommt es regelmäßig zu Ausfällen. Die Kieler SPD ist sich einig: „Das Land darf die Pendler*innen nicht auf das Abstellgleis stellen.“

Gesine Stück, Vorsitzende der Kieler SPD, sagt zu den andauernden Einschränkungen: „Wir verfolgen mit großer Sorge die wochenlangen Zugausfälle zwischen Kiel und Lübeck. Insbesondere Pendler*innen, Studierende und Schüler*innen werden vor große Herausforderungen gestellt, wenn es darum geht, pünktlich zur Arbeit, zur Uni und zur Schule zu kommen. Wir erwarten von der Landesregierung endlich mehr Anstrengungen für den regionalen Schienenverkehr.“

Christina Schubert, Spitzenkandidatin der SPD für die Kommunalwahl 2023 und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, führt weiter aus: „Unverständlich ist, dass sowohl Minister Madsen als auch Staatssekretär von der Heide auf Strafen verzichten wollen.“ Sie betont weiter: „Es wäre nur gerecht, wenn Erixx den betroffenen Pendler*innen durch günstigere Fahrpreisen entgegenkommt. Und zwar so lange, wie die Einschränkungen andauern.“

Mathias Stein, der direkt gewählte SPD-Bundestagsabgeordnete für Kiel, Altenholz und Kronshagen, fügt ergänzend hinzu: „Das Vergabeverfahren lief nicht rund. Man hätte von Anfang an stärker darauf achten müssen, dass die Trasse nur Unternehmen zugesprochen wird, das ausreichend Personal akquirieren kann, um die Strecke zu bedienen. Gerade mit Blick auf das Thema fehlende Fachkräfte habe ich meine Zweifel, ob die bisherige Ausschreibungspraxis im Schienennahverkehr noch Sinn macht.“ Stein weiter: „Um gegen den anhaltenden Personalmangel vorzugehen, sollte das Land Schleswig-Holstein einen Blick Richtung Baden-Württemberg werfen. Baden-Württemberg finanziert die Vorhaltung eines PersonalPools, damit die Eisenbahnverkehrsunternehmen schnell und unkompliziert auf zusätzliches Personal zugreifen können um Zugausfälle zu vermeiden. Hieran kann sich Schleswig-Holstein ein Beispiel nehmen!“