Mathias Stein zum Vizepräsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft gewählt
Der Kieler SPD-Bundestagsabgeordnete Mathias Stein ist in Bremen zum Vizepräsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) gewählt worden. Er ist damit einer von sechs Vizepräsidenten des DIG-Präsidiums, in dem zur Gewährleistung der Überparteilichkeit des Vereins üblicherweise mehrere Mitglieder des Deutschen Bundestages unterschiedlicher Fraktionen vertreten sind. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft wurde 1966 gegründet. Sie setzt sich für eine stärkere Unterstützung Israels durch Deutschland auf internationalem Parkett und mehr Begegnungen zwischen den Menschen beider Länder ein.
Der 54jährige Kieler übernimmt das Amt in schwieriger Zeit: „Seit dem bestialischen Angriff der Hamas auf Israel erleben wir auch in Deutschland immer öfter, dass das Existenzrecht Israels offen in Frage gestellt wird. Kritik an der israelischen Regierung ist immer möglich, aber Antisemitismus in jeglicher Form müssen wir uns vehement entgegenstellen. Nie wieder ist jetzt!“ sagt Mathias Stein.
Für den Sozialdemokraten schließt sich mit der neuen Aufgabe bei der DIG ein Kreis. Seit seiner Jugend hat Mathias Stein eine enge Beziehung zu Israel: Mit 16 Jahren ist er zum ersten Mal mit einer Delegation für Erwachsene in Israel gewesen und war so begeistert, dass er 1990 für ein ganzes Jahr zurückkehrte. Als freiwilliger Helfer in den Kibbuzim Afiq (Golanhöhen), Merchavia und Sde Boker lernte er in dieser Zeit Land und Leute besser kennen: „Mich hat der Pioniergeist und der Idealismus der Kibbuzbewegung damals sehr beeindruckt. Der Geist, gemeinsam die Wüste zum Blühen zu bringen und der starke Zusammenhalt der Gemeinschaft, haben mich sehr geprägt“, erinnert sich Stein.
Im März dieses Jahres war er wieder zwei Wochen lang in Israel und ist dort nicht nur den Jerusalem-Marathon mitgelaufen, sondern hat auch alle „seine“ drei Kibbuzim wieder besucht. Und das ist auch das, worin er als Präsidiumsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft seine wichtigste Aufgabe sieht: Kontakt halten, zuhören und anpacken. Mit Blick auf seine eigene Geschichte ist ihm ein Herzensanliegen, Jugendaustausch zu fördern und zu ermöglichen: „Meine Zeit in Israel hat mich nachhaltig geprägt und ich wünsche mir, dass auch andere junge Menschen diese Erfahrung machen können. Da die Reisen nach Israel oft teuer sind, werde ich mich dafür einsetzen, finanzielle Unterstützung für solche Projekte zu organisieren. Gerade jetzt, wo Antisemitismus wieder zunimmt, ist Verständigung und Austausch wichtiger denn je.“