Die soziale Verkehrswende in Kiel

Eines meiner Herzensthemen ist die soziale Verkehrswende. Seit 2017 setze ich mich im Deutschen Bundestag dafür ein, die Mobilitätswende voranzubringen. Verkehrswende muss nicht nur klimafreundlich, sondern auch solidarisch sein – auch Menschen mit geringeren Einkommen müssen mobil sein können, denn Mobilität trägt viel zur sozialen Teilhabe bei. 

Wichtig ist, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen und somit den Umstieg vom eigenen Pkw auf Bus oder Bahn attraktiver zu gestalten. Der Rat in Kiel hat sich im vergangenen November mit großer Mehrheit für die Stadtbahn entschieden. Durch gute Taktung und mehr Kapazität für Fahrgäste wird sie ein wichtiger Baustein für die Verkehrswende in unserer Stadt sein.

In Berlin werde ich mich dafür einsetzen, dass die nötigen finanziellen Mittel aus Bundes-Förderprogrammen zur Verfügung stehen, damit der Ausbau schnell und unkompliziert durchgeführt werden kann. Bis die Stadtbahn auf eigener Trasse fertig ist, wird sich die SPD-Ratsfraktion weiter dafür einsetzen, das bestehende Busangebot auszubauen – durch neue Schnellbusverbindungen, bessere Bustaktungen oder Ampelvorrangschaltungen.

Neben dem Ausbau des Personennahverkehrs behalte ich auch weiterhin das Fahrrad im Blick. Fünfzig Prozent der innerstädtischen Strecken sind kürzer als fünf Kilometer. Hier ist das Fahrrad immer noch das schnellste Verkehrsmittel. Mit der Fertigstellung der Veloroute 10 und dem voranschreitenden Ausbau der Veloroute 4 stellt Kiel Weichen, damit die Menschen schnell, unkompliziert und sicher ihr Ziel erreichen. Die Kieler SPD setzt sich auch weiterhin dafür ein, bestehende Radwege bei Straßenumbauten sicher und mit ausreichend Platz auszubauen. Im besten Fall durch Radfahrstreifen, die durch bauliche Maßnahmen vom Pkw-Verkehr getrennt sind.

Sicherheit muss besonders im Straßenverkehr großgeschrieben werden. Als Verkehrspolitiker fühle ich mich der „Vision Zero“ verpflichtet, dem Ziel, dass es im Straßenverkehr keine Toten oder Schwerverletzten mehr gibt. Hier sind Geschwindigkeitsbegrenzungen ein wichtiger Faktor.

Fußverkehr:
Viele Wege lassen sich zu Fuß zurücklegen. Gehen ist immer noch die älteste Form sich fortzubewegen. Sofern der eigene Körper es zulässt, ist also jeder und jede Fußgänger*in. Häufig unterschätzen wir die Strecke, die wir täglich zu Fuß zurücklegen – denn meistens kombinieren wir Gehen mit der Nutzung von anderen Verkehrsmitteln, sei es der Gang zum Bus, dem Auto oder dem Fahrrad. In der Vergangenheit wurde Fußverkehr in der Verkehrsplanung nicht immer entsprechend berücksichtigt. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass Fußgänger*innen in der Stadt mehr Platz bekommen.

ÖPNV:
Am 01. Mai 2023 startet das Deutschland-Ticket. Für 49 Euro kann der gesamte öffentliche Personennahverkehr in Deutschland genutzt werden. Vor allem für Pendler*innen stellt das Ticket eine große Entlastung dar. Insgesamt planen Bund und Länder hierfür jährlich 3 Milliarden Euro ein. Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr müssen deutlich gesteigert werden, damit wir unsere Ziele für Klima- und Umweltsschutz einhalten können. Das 49 Euro-Ticket leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Autoverkehr:
Die beste Mobilität auf vier oder mehr Rädern ist Elektromobilität. Sie ist ein wichtiger Baustein für klimaschonende Fortbewegung. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist ein wichtiger Schlüssel zur Förderung der Elektromobilität. Insbesondere in ländlicheren Regionen ist die Akzeptanz von Elektroautos gestiegen, während sie in der Stadt gesunken ist. Dieses Phänomen hat viel mit dem Zugang zu Ladesäulen zu tun. Ich setze mich dafür ein, dass die öffentliche Lade-Infrastruktur ausgebaut wird, damit auch mehr Menschen in der Stadt auf das Elektroauto umsteigen können. Natürlich müssen wir zeitgleich kluge Konzepte entwickeln, damit der Autoverkehr insgesamt reduziert wird.

Seeverkehr:
90% des internationalen Warenhandels werden über Seewege transportiert. Die Wasserstraße ist der umweltfreundlichste Verkehrsträger und hat große ungenutzte Kapazitäten. Als Politiker aus der Region setze ich mich insbesondere für dringend notwendige Investitionen am Nord-Ostsee-Kanal ein, damit er als umweltfreundliche Alternative zur Skagerrak-Route attraktiv bleibt. Neben Sanierung und Ausbau der Wasserstraßen ist die Modernisierung der Schiffe eine der größten Aufgaben der nächsten Jahre.

Stadtbahn:
Die Tram auf eigener Trasse kommt zurück nach Kiel. Hiermit geht die Stadt einen riesigen Schritt in Richtung Zukunft. Eine Stadtbahn bedeutet mehr Kapazitäten für Fahrgäste, Fahrräder, Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren. Geplant ist ein Streckennetz vom 36 Kilometern mit hoher Taktung. Auf vier Linien kommen die Fahrgäste schnell von A nach B. In rund 10 Jahren soll die Stadtbahn in Betrieb genommen werden.