Bund plant staatlichen Einstieg bei U-Boot-Werft: Abgeordnete Klinck und Stein setzen sich für Sicherung des Standorts ein

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Kristian Klinck begrüßt die Erwägung der Bundesregierung, einen Minderheitsanteil am UBoot-Hersteller Thyssen-Krupp Marine Systems (TKMS) zu übernehmen. Perspektivisch sollen dem Unternehmen damit der Börsengang und ggf. die Fusion mit anderen Unternehmen ermöglicht werden.

Ähnlich wie beim Radarhersteller Hensoldt würde der Staat sich mit einem Anteil von etwas über 20 Prozent beteiligen. Der Staat würde die damit einhergehenden Garantien gewährleisten. Durch eine Sperrminorität von 25,1 Prozent könnte beispielsweise ein Verkauf der TKMS an einen ausländischen Wettbewerber verhindert werden.

Konkret würden damit die Arbeitsplätze der über 3000 Mitarbeitenden der Kieler Werft TKMS gesichert. Dies freut auch den Kieler SPD-Bundestagsabgeordneten Mathias Stein: „Als größter Arbeitgeber Norddeutschlands im Schiffbau hat TKMS eine große Bedeutung über den Industriestandort Kiel hinaus. Dass der Bund sich an dem Unternehmen beteiligen will, ist ein gutes und wertschätzendes Signal an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, so Stein. „TKMS zeichnet sich besonders durch eine starke betriebliche Interessensvertretung und Tarifbindung aus. Dies gilt es zu erhalten und auszubauen.

Außerdem gehören U-Boote zu den sensiblen Schlüsseltechnologien. Indem der Bund den Verkauf an einen ausländischen Wettbewerber verhindert, kann TKMS weiterhin führend in der Produktion konventioneller U-Boote bleiben. Dadurch sichert die Bundesregierung die technologische Souveränität Deutschlands.

Dazu Klinck: „Der Fähigkeitserhalt der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie ist sowohl aus Sicht der Verteidigung als auch industriepolitisch wichtig. Das Modell ‚Hensoldt‘ ist aus meiner Sicht erfolgreich und kann durchaus auf TKMS übertragen werden“, so der Abgeordnete weiter.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat angekündigt, dass eine konkrete Entscheidung zur Beteiligung des Bundes an TKMS in den nächsten Monaten gefällt werden soll.

Hintergrundinformationen:
Thyssen Krupp Marine Systems ist ein Tochterunternehmen des Industriekonzerns Thyssen Krupp. Es betreibt den Bau konventioneller U-Boote, ist aber auch in anderen Bereichen des Marineschiffbaus tätig, z.B. im Bau von Fregatten. TKMS hat seinen Sitz in Kiel.