Bürgerbüro "Dock 1863" von Mathias Stein in der Medusastraße 16 § Foto: Tabea Philipp

Amiras Schülerpraktikum im Wahlkreisbüro

Die Kieler Schülerin Amira Amri wird das nächste Schuljahr in den USA verbringen und als „Junior-Botschafterin“ zur deutsch-amerikanischen Verständigung beitragen. Ich habe sie Anfang des Jahres für das Stipendium im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms des Deutschen Bundestags ausgewählt. Mir ist wichtig, dass Amira vorher die politische Arbeit in Deutschland kennen lernt. Daher haben wir abgemacht, dass sie in den Osterferien ein Kurzpraktikum in meinem Wahlkreisbüro macht.

Die aktuelle Corona-Situation erschwert Vorhaben wie Schülerpraktika ja leider sehr und natürlich kam uns kurz die Idee, das Praktikum einfach ausfallen zu lassen. Doch gemeinsam mit meinem Team habe ich eine Lösung gefunden, das Praktikum auch in Pandemiezeiten möglich zu machen. Die Frage, was wir ermöglichen können, statt zu überlegen, was alles nicht geht, sollte uns gesellschaftlich bei der Bewältigung der Corona-Krise, aber auch darüber hinaus, bei unseren Entscheidungen viel stärker leiten.

Hier findet ihr einen Bericht von Amira Amri über ihren Einblick in die politische Arbeit im Wahlkreisbüro:

Ich habe vom 06.04 bis zum 08.04 ein Praktikum im Wahlkreisbüro von Mathias Stein absolviert. Ich freute mich sehr auf diese Chance und auf die Einblicke eines Politikers. Ich wurde zuvor für ein Stipendium im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programm für den Wahlkreis 05 (Kiel, Altenholz, Kronshagen) ausgewählt, wofür ich immer noch sehr dankbar bin. Im Sommer darf ich für ein Jahr in die USA und dort die Schule besuchen.

An meinem ersten Praktikumstag sollte ich um 11:00 im Büro erscheinen. Als ich ankam, habe ich direkt Tabea Philipp kennen gelernt. Zusammen haben wir einen Schnelltest auf dem Vinetaplatz gemacht, der glücklicherweise negativ war. Im Anschluss bekam ich eine kurze Führung durch das Büro. Im Voraus suchte ich ein paar Infos zu Terminen von Herrn Stein heraus. Das wird immer vor solchen Meetings gemacht. Zudem werden viele Telefonate geführt. Wir fuhren mit dem Fahrrad zum Termin  in der Kirche St. Nikolai. Ich hörte zu und machte noch ein paar Fotos.

Wir waren zu einer Besichtigung des Altars in der St. Nikolai Kirche in Kiel. Es ging um die Restaurierung des Flügelaltars der bereits 1460 erbaut wurde. Dieser muss dringend saniert werden. Er ist einer der besten Altars in Schleswig-Holstein und einer der bedeutendsten Kulturgüter in Kiel. Der Flügelaltar leidet vor allem durch das Klima und dem ungleichmäßigen Luftaustausch in der Kirche. Die Heizungsanlage sorgt auch dafür, dass die Farbe abblättert und das Holz Risse bekommt. Nun ist die Kirche auf Spenden angewiesen um nachhaltig ein gutes Luftklima in der Kirche zu schaffen, um somit den Altar zu erhalten. Die Kirchengemeinde hat sich für die Kulturförderung beworben, die das Land Schleswig-Holstein anbietet. Nach 2 Jahren intensiver Planung, wurde nun ein Konzept entwickelt, um den Kulturschatz zu erhalten. Herr Stein ist nun dafür zuständig, nochmal die Notwendigkeit der Restaurierung zu bestätigen und die Dringlichkeit des Geldes. Ich fand den Einblick sehr interessant. Uns wurden die Schäden gezeigt und das Konzept ausführlich erklärt.

Am Mittwoch blieb ich zu Hause, da wegen Corona nicht so viele im Büro sein sollten. Stattdessen werde ich am 22.04 beim digitalen Girls-Day der SPD-Bundestagsfraktion teilnehmen.

Am Donnerstag war sozusagen Home-Office. Ich nahm an einer Videokonferenz über ein Videospiel teil. Die Entwickler „StoryYeller“ erhielten eine Computerspiel-Förderung des Bundes. Nebenbei machte ich mir noch ein paar Notizen, worüber es im Gespräch ging: „StoryYeller“ wollen Geschichten an sich erzählen, der Vorgang ist der Gleiche wie beim Schreiben eines Buches. Das Ziel ist es Themen aus der Realität wie Machtmissbrauch in die fiktive Welt zu bringen. Es gibt verschiedene Welten. Jeder Spieler trifft seine eigenen Entscheidungen und wählt so seinen Spielverlauf. Das Medium Videospiele wird oft mit viel Negativem verbunden. Es soll eine neue Ansicht zu diesem Medium schaffen, da bereits viele Leute Videospiele nutzen zum Beispiel auf dem Handy. Es ist eine neue Art von E-Sport. Die Akzeptanz von Videospielen soll wachsen. Der Aufwand und die Spielentwicklung sind sehr komplex, da für jede einzelne Entscheidung neue Zweige entwickelt werden müssen und deutlich mehr Abwandlungen braucht.

Ich bin sehr dankbar, dass ich einmal diesen Einblick erhielt und freue mich bereits auf den Girl’s Day. Ich konnte so Herrn Stein einmal persönlich kennenlernen und mich etwas über mein kommendes Auslandsjahr mit ihm unterhalten. Ich konnte jederzeit Fragen stellen und habe erfahren, welche Aufgaben im Büro normalerweise erledigt werden.