Solidarität mit der Kieler Gastronomie in Zeiten der Corona-Krise

Die Gastronomie wird von der Corona-Krise besonders hart getroffen. Sie braucht unsere Unterstützung – vor Ort in Form von Unterstützung als Kund*innen der lokalen Wirtschaft und politisch durch Hilfsprogramme von Bund und Land. Ich erlebe, wie viele Kieler Café-Inhaber und Restaurantbesitzerinnen den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern kreative Lösungen für die Zeit der Schließungen entwickeln – Essen mit dem Lastenrad ausliefern oder Außerhaus-Verkauf zum Selbstabholen anbieten.

Dazu gehört auch mein Stammlokal in Gaarden, die „Bambule“ – hier hole ich mir derzeit oft etwas ab und esse es im Bürgerbüro. Am Freitag habe ich mich mit Inhaber Adnan Al-Sahli zum Gespräch auf Abstand getroffen. Er versucht das Beste aus der Situation zu machen und hat Verständnis für die Einschränkungen. Dennoch traut er sich, seinen Mitarbeitenden und Gästen zu im Falle von Öffnungen Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten – gerade in seinem Biergarten ist dies gut möglich. Auch ich habe den Eindruck gewonnen, dass man hier sehr verantwortungsbewusst mit der Situation umgeht und hoffe sehr, dass die Infektionszahlen es bald zulassen, dass Restaurants unter Auflagen wieder öffnen können.

Ich war auch dort, um die Betreiber der Bambule auf den Soli-Teller, eine Aktion des Kieler Vereins „Groschendreher“ hinzuweisen. Die Idee ist so simpel wie bestechend: Wenn man etwas zu essen bestellt, kann man einen Soli-Teller mitbestellen, der dann von Bedürftigen abgeholt bzw. bestellt werden kann. So können die Kielerinnen und Kieler doppelt Solidarität zeigen: mit denjenigen, die wenig Geld haben und es sich nicht leisten können Essen im Restaurant zu bestellen, und mit der Kieler Gastronomie.

Inhaber Adnan Al-Sahli macht mit der Bambule bei der Aktion gerne mit. Das freut mich auch deshalb sehr, da es mit der Bambule nun auch ein Lokal auf dem Ostufer gibt, das den Soli-Teller anbietet. In Gaarden wohnen schließlich vergleichsweise viele Bedürftige, die dieses Angebot sicher gern in Anspruch nehmen. Für den Start habe ich die ersten fünf Soli-Teller direkt bestellt.

Aber nicht nur vor Ort sollten Kund*innen unterstützen und Solidarität zeigen – auch politisch müssen wir das Gastronomiegewerbe auch durch entsprechende politische Hilfsmaßnahmen weiterhin unterstützen. Dazu könnten neben einer befristeten Mehrwertsteuersenkung auch konkrete finanzielle Hilfen gehören. Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat schon angekündigt auch hier Vorschläge für geeignete Maßnahmen zu erarbeiten.