Scheuer muss beim NOK handeln! Wir brauchen mehr Ersatztore und einen Nutzer*innen-Beirat

Mehr Aufmerksamkeit für den Kanal ist in seinem 125. Jahr wichtiger denn je. Er ist gebeutelt von langwierigen, aber notwendigen Baumaßnahmen, die sich immer weiter verzögern. Die Auswirkungen von COVID-19 sorgen für sinkende Schiffspassagen zu Gunsten der längeren und umweltschädlicheren Skagerrak-Route. Und in letzter Zeit nehmen Unfälle an den Schleusentoren zu, was zu langen Wartezeiten führt und den NOK noch mehr Verkehre an die Skagerrak-Route verlieren lässt.

Damit sich das ändert, erwarte ich jetzt vor allem zwei Dinge vom Bundesverkehrsministerium für den Nord-Ostsee-Kanal als Schlagader der norddeutschen Wirtschaft und als klimafreundlicher Transportweg von der Ostsee in die Nordsee:

Erstens brauchen wir ausreichend Ersatztore für die Schleusen in Kiel und Brunsbüttel. Auch die Reparatur der durch Schiffsunfälle beschädigten Tore muss umgehend erfolgen. Es kann nicht sein, dass Monate ins Land gehen, bis eine entsprechende Ausschreibung erfolgreich ist. Das Ministerium muss diese Aufträge künftig so vergeben, dass die Tore schnellstmöglich wieder einsatzbereit sind. Davon würden insbesondere die deutschen Werften profitieren.

Zweitens muss das künftige Kanalamt mehr Kompetenzen und mehr Verantwortung erhalten. Insbesondere Entscheidungen zum Betrieb, zur Abarbeitung von Investitionen oder zu Nachtragsverhandlungen müssen vor Ort getroffen werden. Bisher erlaubt die Generaldirektion in Bonn den Ämtern vor Ort kaum eigenverantwortliche Entscheidungen. Kompetenz vor Ort heißt für mich auch, dass die Kanalverwaltung die Öffentlichkeit künftig transparenter über relevante Entscheidungen informiert. Hierzu schlage ich einen Nutzer*innen-Beirat vor.