Parkraum in Kiel? Rücksichtnahme statt Mangel als Problem
Zur Diskussion um Parkraum in Kiel und den Äußerungen von Dennys Bornhöft in den Kieler Nachrichten vom 09.01.20
Parken auf Geh- und Radwegen ist eine extreme Gefährdung, gerade für Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen, die dann gezwungen sind auf die Straße auszuweichen. So zu tun, als sei es in Ordnung, auf dem Gehweg zu parken, nur weil in der Nähe sonst kein Parkplatz ist, ist eine Frechheit und vollkommen unseriös. Einen Anspruch auf einen Parkplatz vor der Haustür kann es gerade in einer dicht besiedelten Stadt wie Kiel nun mal nicht geben.
Vergehen müssen strenger geahndet werden. Bereits im Sommer hatte ich mich, u.a. als Mitglied im Parlamentskreis Fahrrad, an einer fraktionsübergreifenden Initiative beteiligt, die Verkehrsminister Scheuer auffordert, 100 Euro Bußgeld und einen Punkt in Flensburg fürs Parken auf Radstreifen einzuführen. Ich hoffe, dass der Minister seine Zusage einhält und diese Forderung zügig umsetzt.
Den Vorschlag, Supermarktparkplätze nachts für Anwohner freizugeben, begrüße ich. Gerade in Kombination mit der Bereitstellung von Ladeinfrastruktur auf Supermarktplätzen halte ich dies für sehr sinnvoll. Bei begrenztem Raum in der Stadt müssen wir schließlich einen Weg finden auch Menschen ohne Parkplatz auf dem eigenen Grundstück den Umstieg auf Elektromobilität zu ermöglichen.
Die Forderung nach mehr Parkraum in Kiel unterstütze ich ansonsten aber nicht. Ich staune immer wieder, wie viel Raum den Autos in der Stadt derzeit allerorten eingeräumt wird. Wer sich das bewusst machen möchte, muss nur mal aufmerksam durch die Humboldtstraße gehen. Hier scheinen Fußgänger nicht vorgesehen zu sein. Und dabei ist sie direkt an einer Schule in unmittelbarer Nähe zum Schrevenpark. Leider haben wir uns inzwischen an diesen Zustand fast gewöhnt.