Ist die Zukunft der Mobilität elektrisch?

04.12.2018
Diese Frage habe ich am 3. Dezember 2018 mit vielen Kielerinnen und Kielern im RBZ Technik in Kiel-Gaarden diskutiert. Mit meinem Kollegen, dem Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten Andreas Rimkus, hatte ich einen echten Experten für Elektromobilität zu Gast im Wahlkreis. Seine Antwort ist: Ja!

In einem spannenden Impuls stellte Andreas Rimkus zunächst klar, dass Elektromobilität nicht gleichzusetzen ist mit reiner Batterieelektrik. Der Antrieb eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs kann auch eine Brennstoffzelle sein. Insbesondere bei der Wasserstoff-Brennstoffzelle sieht er dabei auch viel Potential für nationale bzw. europäische Wertschöpfung. Andreas Rimkus setzt sich nicht nur für eine Verkehrswende, sondern ganz umfassend eine „Rote Energiewende“ ein. Was für ihn alles dazu gehört, könnt ihr hier nachlesen: http://www.rote-energiewende.de.

Danach gab uns Prof. Dr. Christoph Weber von der Fachhochschule Kiel einen Einblick in seine Forschung zu elektrischen Antriebssystemen. Zudem wies er auf die Chancen hin, die die Digitalisierung bietet, um Mobilität völlig neu zu denken und zu organisieren.

Auf dem Podium waren sich alle einig: Der Bestand an privat genutzten Fahrzeugen muss sich deutlich verringern. Wir haben nur dann eine Möglichkeit, unsere Klimaziele zu erreichen, wenn die Menschen weniger Auto fahren. Wir werden es zudem nur dann schaffen, unsere Städte lebenswerter zu machen, wenn weniger des kostbaren Platzes für Parkraum genutzt wird.

Mit Leben füllen konnte diese Erkenntnis Hinrich Kählert, Vorsitzender von StattAuto Kiel Lübeck. Die Genossenschaft gibt es schon seit 1992, aber in den letzten Jahren ist das Interesse deutlich gestiegen. Herr Kählert erläuterte, dass ein Carsharing-Auto bis zu acht private Autos ersetzen kann. Zudem setzt StattAuto seit kurzem auch auf Elektromobilität, an 13 Stationen in Kiel gibt es mittlerweile Elektroautos.

Vision der Mobilität der Zukunft

Gern habe ich von meiner Vision der Mobilität der Zukunft gesprochen. Ich finde dabei, dass wir weiter denken und nicht bei einer anderen Organisation des jetzigen Verkehrs halt machen sollten. So können wir etwa durch unser Handeln und Wirtschaften auch dafür sorgen, Verkehre zu vermeiden, zum Beispiel wenn es um Waren-und Güterverkehre geht.

Ich habe mich gefreut, dass so viele Kielerinnen und Kieler im Publikum engagiert mitdiskutiert haben. Ich merke immer wieder, dass sich sehr viele Menschen einen ruhigeren Verkehr in den Städten mit mehr Platz für Menschen statt für Autos wünschen und sich Gedanken über die Auswirkungen des Verkehrs auf unsere Luft, aber auch aufs Klima machen. Das Thema „Elektromobilität“ wurde dabei durchaus auch kritisch gesehen und viele haben Fragen gestellt, zur Nachhaltigkeit von Batterieelektrik und zur Effizienz synthetischer Kraftstoffe. Außerdem habe ich wieder gemerkt, wie zentral für die Menschen das Fahrrad und der öffentliche Nahverkehr sind, wenn es um die Mobilität der Zukunft geht.