Arbeitshose statt Anzug – ein Tag beim ABK
Vergangenen Donnerstag habe ich einen Tag lang meinen Anzug gegen die Arbeitshose getauscht und im Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK) mit angepackt. Mein Fazit: Es ist harte, körperliche Arbeit. In unserer Gesellschaft wird aber schnell vergessen, dass eine gut funktionierende Abfallwirtschaft mit viel Aufwand und Koordination verbunden ist. Oft wird sie als viel zu selbstverständlich angesehen.
Start war bereits um 5:45 Uhr auf dem ABK-Betriebshof in der Daimlerstraße 2. Von 6:15 bis 9:00 Uhr war ich mit den ABK-Mitarbeitern dann aktiv im Einsatz auf einer Tour in Kiel-Gaarden und arbeitete damit ganz in der Nähe meines Bürgerbüros. Die Begleitung der Straßenreinigung in Kiel-Gaarden war besonders wertvoll, um die Müllsituation besser einschätzen zu können. Die Lösung hierfür liegt allerdings nicht beim ABK alleine. Wir alle müssen den richtigen Umgang mit Abfällen lernen.
Im Anschluss daran folgte ein zweistündiger Einsatz in der Straßenreinigung und von 13 bis 14 Uhr eine Hospitation im Kundenzentrum des ABKs. Dadurch konnte ich mir ein sehr gutes Bild von den vielschichtigen Aufgaben machen, die hier mit großer Professionalität gemeistert wurde – und dazu in so einem freundlichen Betriebsklima.
Abschließend traf ich mich mit den Abteilungsleitern und dem Personalrat zum Austausch, um über die Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Betrieb zu sprechen. Letztendlich waren wir uns einig: Ein Anstieg des Renteneintrittsalters ohne Rücksicht auf schwere, körperliche Arbeit ist kein realistisches Konzept. Es ist aber offensichtlich, dass wir eine Lösung benötigen, bei der die Lebensleistung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besser anerkannt wird. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat zudem gerade ein Rentenpaket vorgelegt, mit dem das Rentenniveau bis zum Jahr 2025 stabilisiert werden soll. Dafür werde ich mich einsetzen.